1908–1918

Zwischen Boom und Backstein

Die Gründerjahre in Hamburg
Zu Beginn des Jahrhunderts überschreitet die Einwohnerzahl der Stadt Hamburg die Millionengrenze und das Wohnungsproblem rückt ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Hamburg reagiert mit neuen Bauverordnungen zur Sicherung gesunder Wohnverhältnisse: Es entstehen räumlich voneinander getrennte Wohn- und Arbeitsquartiere, die Arbeiterviertel werden in Außenbezirke verlagert. Die Reformbewegung in Kunst und Kultur findet mit dem Hamburger Alfred Lichtwark eine ihrer Galionsfiguren und sorgt für den Durchbruch des roten Backsteins.

Maschinenfabrik Lange

Im August 1908 legt der Hamburger Baumeister Max Hoffmann den Grundstein für sein Lebenswerk und gründet gemeinsam mit dem Kaufmann J. Bernbaum ein Baugeschäft für Altona. Noch vor dem Ersten Weltkrieg baut er einige bis heute erhaltene Gebäude, unter anderem die Maschinenfabrik Lange in der Völkerstraße 14. Das vollständig restaurierte Industriegebäude gilt heute als typisches Zeugnis Altonaer Industriekultur.

1918–1933

Kontore, Krisen und Reformen

Hamburger Aufbruchszeiten
Politische Unruhen, Inflation und Wohnungsnot prägen die ersten Jahre der Weimarer Republik in Hamburg. Reparationszahlungen und Krisen schwächen die Hafenwirtschaft, der Neubau von Wohnungen kommt nur langsam in Gang. Doch zugleich ist überall Aufbruch spürbar: Demokratisierung, Reformbewegung und Arbeiterrechte, Frauenerwerbstätigkeit und sinkende Familiengrößen erfordern neue Wohn- und Arbeitsbedingungen. Staatliche Wohnungsbau- und Sozialpolitik, Neue Sachlichkeit und Neues Bauen verändern das Hamburger Stadtbild.

Kontorhaus Hubertushof

Das Kontorhaus Hubertushof sticht in den zwanziger Jahren als eines der herausragenden Bauprojekte der Firma Max Hoffmann hervor. Es liegt an der Steinstraße mitten im Hamburger Kontorhausviertel – nicht weit entfernt von der Mönckebergstraße, dem Chilehaus und dem Sprinkenhof.

1933–1945

Vom Größenwahn der Führerstadt

Hamburgs Planungen im Dritten Reich
Die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 beendet auch die autonome Hamburger Wohnungsbaupolitik, die nun den Zielen des Dritten Reichs zu folgen hat. Hitlers antimoderne Rassen-Ideologie idealisiert ländliche und kleinbürgerliche Lebensformen im Gegensatz zu Großstädten wie Hamburg. Im Zuge der sogenannten „Stadtgesundung“ sollen Ballungsräume mit Widerstandspotential zerschlagen werden.
Hamburg soll zu einer von fünf „Führerstädten“ umgestaltet werden. Ab Sommer 1943 werden diese Pläne mit den massiven Luftangriffen schnell begraben. Die Bombardierungen der Alliierten zerstören neben Hafen- und Industrieanlagen ganze Stadtteile. Insgesamt werden 50 Prozent des Hamburger Wohnraums vernichtet, über 37.000 Menschen kommen im Feuersturm um.

Basselweg

Auch das Baugeschäft von Max Hoffmann muss sich den Zwangsvorgaben des Dritten Reiches fügen.Eines der letzten Wohnungsbauprojekte von Max Hoffmann aus dieser Zeit ist die Wohnsiedlung Basselweg in Hamburg – Stellingen, die vollständig erhalten ist. Als freistehende Zeilenbauten bieten die Wohnungen mit kleinen Gärten viel Licht und Luft. Sie stehen beispielhaft für eine vorbildliche Wohnungsbauarchitektur von nahezu zeitloser Modernität.

1945–1960

Von Nissenhütten zu Hochhausstädten

Wiederaufbau mit vereinten Kräften
Die „Stunde Null“ zeigt Hamburg als ein riesiges Trümmerfeld – ganze Stadtviertel sind zerstört. Die Wohnungsnot ist allgegenwärtig. Viele Menschen finden Unterschlupf in Nissenhütten – provisorischen Wellblechbaracken, benannt nach ihrem Erfinder, dem britischen Offizier Norman Nissen. Der Wiederaufbau Hamburgs folgt den Maßstäben der Klassischen Moderne: aufgelockerte, durchgrünte Quartiere mit einer weiteren Funktionstrennung von Wohnen und Arbeiten. Die architektonisch markantesten Neubauten dieser Zeit sind neben den Grindelhochhäusern der Alsterpavillon und das Pressehaus des Axel-Springer-Verlags von dem Architekten Ferdinand Streb.

Hermann-Kaufmann-Straße

Der Wiederaufbau beschert der Firma Max Hoffmann zahlreiche Großaufträge in ganz Hamburg. 1948 holt Max Hoffmann dann seinen Schwiegersohn Werner Roggenbuck in die Geschäftsführung, der die Firma 1952 übernimmt. Neben zahlreichen anderen Gebäuden baut Max Hoffmann in dieser Zeit die viergeschossigen Wohnungsbauten entlang der Hermann-Kaufmann-Straße.

1960–1975

Die Stadt erweitern im großen Stil

Großwohnsiedlungen
1960 sind die im Krieg zerstörten Stadtviertel Hamburgs weitgehend wieder aufgebaut. Nun sollen an der Peripherie der Großstadt neue Wohnsiedlungen in großem Stil entstehen. So entstehen neue Stadtquartiere wie Osdorfer Born, Steilshoop, Kirchdorf-Süd und Mümmelmannsberg. Die Funktionstrennung von Arbeiten und Wohnen setzt sich weiter fort. Wohnen im Grünen mit Blick ins Weite wird für viele Innenstadtbewohner zum Ideal – die neuen Hochhauskomplexe sind eine attraktive Alternative zu ihrer Altbauwohnung. Auch in innerstädtischen Quartieren werden solche neuen Hochhauskomplexe gebaut.

Osdorfer Born

An den Großsiedlungsprojekten der sechziger und frühen siebziger Jahre ist auch die Firma Max Hoffmann maßgeblich beteiligt. Viele dieser Großprojekte werden in moderner Fertigbautechnik erstellt, doch eine erfahrene Baufirma wie Max Hoffmann ist dafür als Partner unverzichtbar. Eines der herausragenden Bauprojekte dieser Zeit ist die Hochhaussiedlung Osdorfer Born, wo zwischen 1967 und 1971 auf einer Fläche von 98 Hektar fast 5000 Wohnungen entstehen.

1975–1990

Die Stadt sanieren und erneuern

Wiederentdeckung des Urbanen
In den siebziger Jahren setzen die Stadtplaner anstelle großräumiger Stadterweiterungsprojekte Einfamilienhausprogramme, Modernisierungs- und Sanierungskonzepte auf die Tagesordnung. Verstand man bisher unter Sanierung den Abriss alter Wohnquartiere und den kompletten Neubau, so beginnt man nun mit Bestandserhaltung, Modernisierung und Stadterneuerung. Mit diesem Wandel einher geht die Wiederentdeckung der Stadt als urbanem Lebensraum. Statt die Nutzungstrennung von Wohn- und Arbeitsbereich weiter fortzuschreiben, besinnt man sich auf Funktionsmischung, Modernisierung und Erneuerung vorhandener Strukturen.

Hamburger Fischmarkt

Neben vielen anderen Projekten ist die Firma Max Hoffmann in dieser Zeit an der Entstehung eines innerstädtischen Ensembles an traditionsreichem Ort am Hamburger Fischmarkt beteiligt. Nach Plänen des Architekten Günter Talkenberg fügen sich Altbauten und Anschlussbebauungen mit modernen Wohnungen, Läden und Gastronomie zu einer neuen harmonischen Einheit. Der gewachsene Charakter des Quartiers bleibt erhalten und wird durch moderne Neubauten aufgewertet.

1990–2000

Aufbruch- und Wendezeiten

Hamburg gewinnt Hinterland
Die Wiedervereinigung Deutschlands 1990 öffnet Hamburg plötzlich ein weites Hinterland – die Metropole wird zum neuen Handels- und Wirtschaftszentrum für den gesamten nord-, mittel- und osteuropäischen Raum. Das hat auch Konsequenzen für den Wohnungsbau und die Stadtentwicklung: Allein 1990 verzeichnet Hamburg einen Bevölkerungszuwachs von 100.000 Menschen.
Alte Planungskonzepte für Großprojekte wie Allermöhe werden wieder aus der Schublade geholt.

Allermöhe West

Max Hoffmann gestaltet die neue Boomphase der Hamburger Bauwirtschaft mit einer Vielzahl großer Projekte. Großflächige Neubauvorhaben wie Neu-Allermöhe tragen die Handschrift der Firma Max Hoffmann. Zwischen 1985 und 1995 baut das Unternehmen dort einen kompletten Stadtteil auf – mit weit über 1000 Wohnungen, Kindergärten und Kindertagesstätten.

2000 bis 2010

Neues Wohnen – neues Arbeiten

Zurück in die Stadt
Ende der neunziger Jahre reift die Idee, die Stadt Hamburg zum Wasser hin zu öffnen und brachliegende Hafenflächen für neue Stadtquartiere zu erschließen. 1997 wird das europaweit größte Stadtentwicklungsprojekt der Jahrtausendwende – die Vision der HafenCity .- präsentiert. Die HafenCity gilt schon heute als wegweisendes Beispiel für Arbeiten und Wohnen in der Stadt der Zukunft. Dem Ziel, als Metropole zu wachsen, folgt die Hamburger Politik 2002 mit ihrem neuen Leitbild „Metropole Hamburg – Wachsende Stadt“ und setzt neue Maßstäbe für die Zukunft der Metropole auch mit der Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg von 2007 bis 2013.

Brauquartier St. Pauli

Max Hoffmann ist in diesen Jahren an den meisten großen Stadtentwicklungsprojekten der Hansestadt beteiligt – ob am Kaiserkai in der HafenCity, dem Engelbekhof in Harburg oder anderen Revitalisierungsmaßnahmen innerhalb der Stadt. Spektakulär ist das 2007 fertiggestellte Bauprojekt im Stadtteil St. Pauli. Mit dem „Brauquartier“ entsteht auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Bavaria – St.-Pauli – Brauerei zwischen Reeperbahn und Hafen ein neues Viertel mit Wohnungen, Büro- und Gewerbeflächen, kulturellen Einrichtungen und Gastronomie.

2010 bis heute:

Hamburg wächst

Blick nach Süden und Osten
Zukunftsfähigkeit in Zeiten des Wachstums – das heißt Potenziale aufdecken und an bestehende Qualitäten anknüpfen: Mit der Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg, durch die der vonseiten der Stadt Hamburg angestrebte „Sprung über die Elbe“ endgültig gelingen soll, rücken die zentral gelegenen, aber lange vernachlässigten Stadtteile Wilhelmsburg, Veddel sowie der Harburger Binnenhafen in den Fokus der Stadtentwicklung. Bis 2013 werden hier 70 verschiedene Projekte realisiert – vom Bildungszentrum bis zum Energiebunker.
Seit 2014 geht es gen Osten, „Stromaufwärts an Elbe und Bille“. Das Ziel des gleichnamigen Senatskonzeptes: Hamburgs östliche Stadtteile am Wasser – von Hammerbrook über Borgfelde, Hamm, Horn, Rothenburgsort, Billbrook bis Billstedt und Mümmelmannsberg – wieder näher an die Stadt rücken.

Kaiserkai 12 | HafenCity

Neben einer Vielzahl an kleineren Stadtreparaturen beteiligte Max Hoffmann sich aktiv an den neuen städtebaulichen Herausforderungen im Othmarschen Park und der Hamburger HafenCity. Neben den Großprojekten in Altona wurde im 2. Bauabschnitt der Hamburger HafenCity am Kaiserkai 30 ein Haus für eine Baugemeinschaft mit 32 Wohnungen realisiert. Das Gebäude ist im Erdgeschoss für den Stadtteil typisch überhöht, im zurück gestaffelten Dachgeschoss gibt es eine gemeinsame Dachterrasse für die Bewohner. Der gewählte cremefarbige Verblendstein setzt sich bewusst von der Umgebung ab und gibt dem Gebäude eine selbstbewusste eigene Identität.